Generalisierte Angststörungen (GAS) bestimmen den Lebensalltag vieler Menschen. Die Symptome sind Reizbarkeit, Unruhe, Sorgen und Ängste. Die Krankheit hat nicht nur auf die Lebensqualität negative Auswirkungen, sie wirkt sich auch auf das Wohlbefinden der Betroffenen aus – ein ständiges Gefühl der Erschöpfung, Schlafstörungen, Verspannungen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Krankheiten sind meistens die Folge.
Häufig liegt die Ursache in der Vergangenheit
Oft liegen die Ursachen von Angststörungen in der Vergangenheit und haben mit einem Ereignis und damit sehr stark verbundenen Gefühl zu tun, welches wir bewusst oder unbewusst verdrängt haben. Jedes Mal, wenn dieses Gefühl in uns hochsteigt, kämpfen wir dagegen an indem wir versuchen es zu unterdrücken. Wir wollen die Kontrolle nicht verlieren und bauen langsam aber sicher eine innere Mauer zwischen uns und diesem unangenehmen Gefühl auf.
Mit der Zeit gesellen sich auch noch andere negative Gefühle, wie Hoffnungslosigkeit, Resignation oder Wut dazu. Und auf einmal haben wir es nicht mehr mit einem verdrängten Gefühl zu tun, sondern mit einem ganzen Haufen von Gefühlen, die alle an das Gefühl aus der Vergangenheit gekoppelt sind. Irgendwann hält die innere Mauer nicht mehr – sie bricht ein und man bekommt eine Panikattacke oder Angstzustände, die wie aus dem Nichts über einen herfallen.
Die Angst kann auch im Nacken sitzen
Durch unsere alltägliche Sprache wird klar, dass unser Nacken die Schwachstelle unseres Körpers ist. Aus dem Volksmund wissen wir ja, dass man „Kopf und Kragen riskiert“ oder etwas einem „das Genick brechen“ kann usw. Die komplette Kommunikation zwischen unserem Gehirn und unserem Körper verläuft tatsächlich entlang unserer Wirbelsäule durch die Hirnnerven. Nur, wenn hier alles in Lot ist, fließt auch der Informationsaustausch zwischen „Körper und Geist“ ungestört.
Nackenschmerzen entstehen häufig bei einem Hals-Wirbeltrauma durch Unfälle im Haushalt, im Straßenverkehr oder beim Sport. Blutgefäße im Nacken, die durch eine falsche Bewegung eingeklemmt werden, können das Gehirn nicht mehr optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Die Folge sind Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen und Müdigkeit. Auch Reizungen der Gehirnnerven können bei so einem Unfall entstehen.
Eine ganze Reihe von Symptomen treten in so einem Fall auf. Dazu zählen unter anderem:
- Taubheitsgefühle in Armen oder Händen
- Kopfschmerzen
- Zuschwellen der Nase
- vermehrtes Auftreten von Schwindel oder Übelkeit
- häufiges Verschlucken
- Schulter- und Nackenschmerzen
- Schlafstörungen
- der Drang häufig die Blase entleeren zu müssen
Wenn der Nerv für unsere Flucht-Impulse „Nervus Sympathicus“ gereizt ist, kommt es zu Symptomen, die typisch für Angstzustände sind, vor: Herzrasen, schnelle Atmung, Bluthochdruck, übermäßiges Schwitzen und Herzstolpern.
Massage als Hilfsmittel gegen Angststörungen
Forscher aus Amerika haben in einer Therapiestudie 47 Patientinnen und Patienten mit Angstzuständen gleichmäßig in einen Zeitraum von sechs Wochen zwei Mal wöchentlich mit Massage-Therapien behandelt. Zu den Massagetechniken zählten langsames, rhytmisches, kontinuierliches Streicheln, langsames, rhytmisches Kneten der darunter befindlichen Muskeln und „Tapotement“ – verschiedene Formen des perkussiven Berührens/Klopfens.
Wie vor Beginn der Studie angenommen, hatte die Massage positive Auswirkungen auf die Symptome der Angststörungen. Die Patienten gaben an einer Skala die Schwere Ihrer psychischen Ängste sowie deren körperliche Auswirkungen an. Anhand dieser Daten konnten die Wissenschaftler herausstellen, wie sich das Wohlbefinden der Patienten allmählich verbesserte.
Man schätzt, dass die Massage das Immunsystem und die Ausschüttung der Stresshormone beeinflusse, die sich bei Menschen mit Angststörungen von denen Gesunder unterscheiden. Knapp die Hälfte der Patienten mit Angststörung verwenden komplementäre oder alternative Therapien. Leider ist bisher weniger über die Wirksamkeit dieser Methoden bekannt. Es ist jedoch erwiesen, dass bei regelmäßiger Anwendung die Massage als wirkungsvolle Alternative, in Kombination mit den üblichen Therapiemaßnahmen, in Betracht gezogen werden kann.
Haben Sie Erfahrungen zu dem Thema Angststörungen gemacht? Hinterlassen Sie Ihre Meinung dazu im Kommentarfeld.
Quellen und lesenswertes:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27464321
https://www.angst-verstehen.de/vegetatives-nervensystem-beruhigen/